Güterverkehr
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Gütertransport auf der Schiene

Theoretische Betrachtungen für die Deutsche Bundesbahn in den 1950er und 1960er Jahren

„Unter Güterbeförderungsdienst versteht man die verkehrsdienstliche Behandlung der Güter vom Zeitpunkt der Annahme bis zur Ablieferung. Während der Verkehrsdienst die Beförderung vorbereitet, wird sie vom Betriebsdienst und Betriebsmaschinendienst durchgeführt. Die Beteiligung von Verkehrs-, Betriebs- und Betriebsmaschinendienst an der Beförderung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen und eine straffe Organisation des gesamten Beförderungsdienstes. Die schnelle, sichere und zuverlässige Beförderung der Güter ist eine Hauptaufgaben, und zwar sowohl bei Mangel an Transportraum als auch bei Überangebot."

( Quelle:„Eisenbahn-Verkehrsdienst", Handbücherei des Eisenbahnwesens, Band 3, 4. Auflage, Darmstadt 1961)

Die Vorschriften für den Güterverkehr beim Vorbild sind umfangreich und komplex und insofern auch nur bedingt für die Modellbahn zu gebrauchen.

Wir unterscheiden bei den Güterzügen unter anderem:

  • Schnell- und Eilgüterzüge (national und international)

wie z.B. den TEEM (Trans Europa Express), den Sg oder den Leig

  • Frachtenzüge (in der Regel nur national)

wie z.B. den Dg, den Gag, oder den beliebten Ng (Nahgüterzug)

  • Dienstgüterzüge

für die Beförderung von Dienstgut (z.B. Schotter für den Bahnbau)

Die Güterzüge bekommen auch entsprechende Nummern, z.B. Dg 6085, Ng 8212, TEEM 5033


Auch beim Betrieb auf der Modellbahn besteht die Möglichkeit bestimmte Transportaufgaben im Modell nachzustellen.

Für die verschiedenen Ladegüter gibt es in der Regel passende Wagen die für den Transport genutzt werden können, gedeckte und offene Güterwagen, Rungenwagen, Flachwagen, Kühlwagen, Klappdeckelwagen, Behältertragwagen, Kesselwagen usw.

Als Beispiel für eine Transportaufgabe nehmen wir mal die die "Holzindustrie".

Die gefällten Bäume (Rohstoff) werden in einem Bahnhof auf Rungenwagen verladen und mit einem Ng zum nächsten großen Güterbahnhof gefahren. Von dort gehen die Rungenwagen dann mit einem Dg z.B. in ein anderes Bundesland. Im nächsten großen Güterbahnhof werden die Rungenwagen dann mit einem anderen Ng in ein Sägewerk transportiert. Dort werden aus den Bäumen verschiedene "Halbzeuge" wie Balken, Bretter, Rundholz etc. gesägt / geschnitten. Diese werden wieder auf entsprechende Wagen verladen und mit der Bahn (Ng / Dg / Ng) zu einem Fertigungsbetrieb gebracht, der daraus dann entsprechende Produkte fertigt, wie z.B. Kisten, Paletten, Fenster, Dachbinder und weitere Holzprodukte. Diese Produkte können dann wieder mit der Bahn an den Handel ausgeliefert werden.

Weitere Transportaufgaben sind z.B. mit landwirtschaftlichen Gütern, wie Getreide, Rüben, Dünger, Landmaschinen etc. auf entsprechenden Wagen möglich.

Auch die Schwerindustrie hat Massengüter wie Kohle und Erz (als Gag=Ganzzug) zur Stahlerzeugung zu transportieren sowie die daraus hergestellten "Halbzeuge" wie Stahlplatten und Brammen. Diese werden dann weiter verarbeitet zu Stahlprodukten, wie Platten, Träger, Rohre usw.


Da das Thema hier nicht erschöpfend behandelt werden soll, möchten wir auch hier auf die einschlägige Literatur zum Thema verweisen.


Zum Beispiel:

M.Meinhold - Zugbildung (2) - MIBA Verlag 1997

(Güterzüge der Epoche 2-4, mit Schwerpunkt in Epoche 3)


Anschließer- und Werksbahnen - MIBA Spezial 75 aus 2008

(Bau und Betrieb im Vorbild und Modell, Anlagenvorschläge


Wiesmüller / Lawrenz - Die Hamburger Rangier- und Güterbahnhöfe - EK Verlag 2009

(ein informativer Bildband zu den verschiedenen Bahnhöfen)


Bahn auf dem Lande - MIBA Spezial 81 aus 2009

(Verschiedene Themen aus dem ländlichen Raum)


Mehr Literatur zum Thema im MIBA Verlag, im ALBA Verlag, im Eisenbahnkurier Verlag, im Gera Nova Verlag, im Eisenbahn Journal, bei der ARGE Drehscheibe u.a.


Eine Dampflok mit einem "bunt gemischten" Güterzug (Dg) auf der Strecke


Wer sich detailliert mit dem Thema beschäftigen möchte, den möchten wir auf die einschlägige Literatur zum Vorbild und Modell verweisen sowie auf entsprechende Webseiten im Internet.....

...darüber hinaus haben sich die Kollegen vom Freundeskreis europäischer Modellbahner (Fremo) ausführlich mit dem Thema und der Umsetzung ins Modell beschäftigt. Hier kann der geneigte Modellbahner weitere Informationen und Anregungen finden.