Baubericht
Home Nach oben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo zusammen,

auf dieser Seite möchte ich exemplarisch über ein Projekt berichten das ich in den Jahren 2010 und 2011 umgesetzt habe, den Umbau eines kleinen Endbahnhofes......

 

 

Im Jahr 2010 wurde mir ein kleiner Bahnhof angeboten der mir von der Gestaltung gefallen hat. Nachdem ich das Modell dann auch persönlich begutachten konnte, habe ich es zu einen günstigen Preis erworben.

Der Endbahnhof hat eine Länge von ca. 260 cm (2 x 130 cm) und ist 50 cm breit. Vorhanden ist ein Bahnhofsgebäude, ein Lokschuppen mit Bekohlung, Besandung und Wasserkran, ein Stellwerk sowie ein Lagerschuppen. Es sind insgesamt 4 Gleise vorhanden, die vielfältig genutzt werden können.

Es kann dort typischer Nebenbahnverkehr stattfinden, z.B. im Personenverkehr mit zweiteiligem Schienenbus VT 95 / VT 98, oder mit BR 91 und drei Donnerbüchsen und einem Pack-/Postwagen , oder mit V 100 / V 65 und zwei vierachsigen Umbauwagen / Silberlingen und z.B. im Güterverkehr mit Übergaben aus maximal 6 kurzen Güterwagen oder 3 längeren Güterwagen.

Der Gleisplan war für einen kleinen Endbahnhof einer Nebenstrecke soweit in Ordnung, der Plan entsprach laut Vorbesitzer auch einem Vorbild. Da die Gleise auch gut eingeschottert waren, wurde an der Gleisanordnung nichts geändert.

Der Charakter der Gebäude war - bis auf den Lokschuppen - allerdings eher süddeutsch geprägt, insofern mussten für die Module noch ein paar typisch norddeutsche Gebäude gefunden werden. Außerdem konnte die Landschaftsgestaltung noch optimiert werden, auf den Modulen wurden lediglich Grasmatten verwendet......

Mit dem Umbau habe ich im Herbst 2010 begonnen, die wesentlichen Umbau-Arbeiten wurden im Frühjahr 2011 abgeschlossen. Allerdings fehlt in Teilbereichen noch die Begrünung.
 

  Bild A

Die Bilder A und B zeigen den ursprünglichen Bahnhof.

Bild A => Vorne links der Lokschuppen mit Behandlungsanlagen, daneben das Stellwerk, im Hintergrund rechts der Bahnhof sowie ganz hinten am Ende der Lagerschuppen.

  Bild B

Bild B => Im Vordergrund ist die Ladestraße mit Rampe zu sehen. Im Hintergrund das Empfangsgebäude mit Bahnsteig und zwei Stumpfgleisen - das vordere Stumpfgleis für den Schienenbus und das hintere Stumpfgleis für Güterwagen.

Zunächst habe ich die elektrischen Antriebe der Weichen sowie die (noch) vorhandenen Signale ausgebaut. Für einen kleinen Bahnhof reichen in der Regel handgestellte Weichen sowie ein Gruppenausfahrsignal bzw. ein Streckensignal am Ausgang des Bahnhofes.

Die Weichen habe ich zunächst auf Märklin Handschalthebel umgebaut - später folgt ggf. der Umbau auf OUTBUS Unterflurantriebe.

Dann habe ich den Bahnhof und den Lagerschuppen abgerissen sowie das Stellwerk "halbiert".
 

  Bild 1

Das Bahnhofsumfeld mit der vorhandenen Straße (Pflaster) und der Umgebung (Vorplatz mit Baum und Mauer) gefiel mir auch nicht, insofern habe ich das Bahnhofsumfeld (ca. 1/3 des Moduls) bis auf den Unterbau abgeräumt. Die Bilder 1 und 2 zeigen den Abriss....

  Bild 2

Vor der Neugestaltung habe ich mir einen Plan gemacht, wie das Ganze nachher aussehen soll - d.h. die Lage und Höhe des Bahnhofgebäudes sowie des Lagerschuppens wurde festgelegt, die Straßenführung wurde modifiziert etc. pp....

Die leere Fläche habe ich dann zunächst wieder mit feinporigen Hartschaumplatten aufgebaut.

Die Wahl für das neue Bahnhofsgebäude fiel auf das Modell von HORNBY, das sehr gut in den Norden paßt. Das Bahnhofsgebäude steht etwa 1,5 cm über dem Straßenniveau, da ich für den Güterschuppen auch gleich eine Laderampe anlegen wollte.
 

  Bild 3

Die Bilder 3,4, und 5 zeigen die Stellprobe mit dem Bahnhof von Hornby....

  Bild 4

  Bild 5

Wir kommen jetzt zum Lagerschuppen, der ebenfalls erneuert wurde......

Bild 6

Da auch der "alte" Lagerschuppen am Bahnhofsende nicht meinen Vorstellungen entsprach, wurde als "neuer" Schuppen ein Modell von KIBRI in Ziegelbauweise verwendet (Bild 6 und 7). Das entsprechende Umfeld mit Lagerplatz etc. pp. wurde ebenfalls neu angelegt.

  Bild 7

Außerdem wurde schon mal eine Stellprobe für die zukünftige Bushaltestelle (Bild 7) durchgeführt.

Weitere Arbeiten folgten.......

  Bild 8

Bild 8 zeigt den Unterbau für das Bahnhofsgebäude, der aus Hartschaumplatten entstand, in die "Aussparung" wird das Bahnhofsgebäude passgenau eingesetzt.

  Bild 9

Bild 9 zeigt die neue Straßenführung. Die neue "Haupt"-Straße wurde als Asphaltstraße (schwarze Fläche) angelegt, die Nebenstraßen sind Pflasterstraßen (graue Flächen).

  Bild 10

Bild 10 zeigt den Unterbau vom Bahnhof, der nun schon mal in betongrau vorgestrichen wurde. Der Unimog steht schon mal zur Probe an der zukünftigen Laderampe.

  Bild 11

Die Bilder 11, 12 und 13 zeigen das Bahnhofsgebäude auf dem neuen Unterbau aus verschiedenen Richtungen.

  Bild 12

  Bild 13

Am Lagerschuppen wird nun auch der Platz neu angelegt.......

...außerdem wird die gegenüberliegende Wiese neu gestaltet.

  Bild 14

  Bild 15

  Bild 16

Die Bilder 14, 15 und 16 zeigen die Anlegung des Lagerplatzes am Schuppen. Die "Betonplatten" (3x5 cm) sind aus 3 mm Hartschaumplatten entstanden und wurden lediglich betongrau angemalt. Der Lagerplatz wurde durch einen "aufgesetzten Knickwall" von der Straße getrennt.

  Bild 17

  Bild 18

  Bild 19

Die Bilder 17, 18 und 19 zeigen die ehemalige (Grasmatten) Wiese. Die Grasmatte wurde entfernt, dann wurde die Landschaft mit Hartschaumplatten ein wenig modelliert. Außerdem wurde zwischen Straße und Wiese ein Graben angelegt. Die Begrünung erfolgt später mit Streumaterial von Woodland Scenic.
Da die Ortschaft Petersdorf ja auch einen Stromanschluß haben muß, wurde ein Trafohaus aufgestellt. Die Wahl fiel auf das sehr schöne Trafohaus von HORNBY.

Es folgen noch ein paar Fotos aus der "Vogelperspektive" sowie einige Detailaufnahmen - vor der Begrünung.

  Bild 20

  Bild 21

Auf den Bildern 20 und 21 gibt es zunächst einen Überblick über den Zwischenstand vor der "neuen" Begrünung. Alle vorhandenen Grasmatten wurden entfernt und nach Überarbeitung der Flächen wurde zunächst alles in erdbraun bzw. betongrau gestrichen.
Der "eingemauerte" Nadelwald (rechte Seite) wurde ebenfalls "abgeholzt". Das Gelände wurde eingeebnet und wird an das umgebende Landschaftsbild angepaßt. Hier ist auch gut das "halbierte" Stellwerk zu sehen, das zu einer Wärterbude "herabgestuft" wurde.

  Bild 22

Bild 22 zeigt das Trafohaus von Hornby. Die Pflasterstraße wurde abgezäunt, die dahinterliegende Wiese auch. Dazwischen befindet sich ein Graben. Die Holzmastleuchte stammt von Viessmann und paßt sehr gut in die ländliche Szenerie.

  Bild 23

Bild 23 zeigt den Bahnhof von der Bahnsteigseite. Gut zu sehen ist hier der Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Eingangstür, der mit Hilfe einer kleinen Treppe überwunden wird. Links im Bild sieht man noch den Jägerzaun, der den Bahnsteig von der Bushaltestelle trennt.

  Bild 24

Bild 24 zeigt den Güterschuppen des Bahnhofes mit Laderampe. Die Laderampe wurde in entsprechender Höhe angelegt, damit direkt in die Güterwagen verladen werden kann. Die Prellböcke die zu sehen sind, sind in Eigenbau entstanden.

  Bild 25

Bild 25 wurde von der gegenüberliegenden Kopframpe aufgenommen und zeigt den Bahnhof mit der links liegenden Bushaltestelle einschließlich Baum, Telefonzelle etc.

  Bild 26

Bild 26 zeigt noch einmal das Trafohäuschen aus rückwärtiger Perspektive. Die davorliegende Wiese wurde eingezäunt (Material sind Streichhölzer und Draht)

  Bild 27

Bild 27 zeigt noch einmal die Bushaltestelle mit entsprechender Ausstattung.

Es fehlt noch die Begrünung sowie die Anpassung der Höhenunterschiede, hierfür habe ich dann entsprechendes Streumaterial verwendet.

Adapter

Für den Übergang auf die eingleisigen Normprofile wurde noch ein passender "Adapter" gebaut, der auf der einen Seite das Bahnhofsprofil und auf der anderen Seite das Dammprofil der Strecke hat.

Bild 29

Das Bild 29 zeigt den kurzen Adapter im Rohbau mit anschließendem Streckenmodul

Fortsetzung folgt....



    

Gegenüberstellung alt / neu (Stand: Sommer 2011)

    



Nachdem die wesentlichen Umbauarbeiten abgeschlossen waren ging es an die Gestaltung, d.h. zunächst an die Basisbegrünung. In einem ersten Schritt wurde das Bahnhofsumfeld sowie das Umfeld vom Lagerschuppen mit entsprechenden Flocken begrünt. Es folgen ein paar Fotos:

Bild 32

Bild 32 zeigt den Bahnhof mit "Basisbegrünung"

  Bild 33

Bild 33 zeigt die Straßenkreuzung mit Bushaltestelle und Lagerschuppen

  Bild 34

Bild 34 zeigt den Lagerschuppen, den Lagerplatz sowie den "Knick" an der Straße

  Bild 35

Bild 35 zeigt den Bahnhofsvorplatz mit dem asphaltierten Weg zum Bahnhofsgebäude

  Bild 36

Bild 36 zeigt noch einmal die Gleisanlagen mit Nebenbahnzuggarnituren

  Bild 37

Bild 37 zeigt den noch unbegrünten Teil im Bereich des Lokschuppens

Hier wartet noch Arbeit auf den Modellbahner.......



Es folgen noch zwei Detailfotos von der Bushaltestelle

  Bild 38

Bild 38 zeigt den Bus an der Haltestelle, der auf die Fahrgäste wartet

 

  Bild 39

Bild 39 zeigt die Haltestelle mit Bus aus einer anderen Perspektive

Fortsetzung folgt......



 

 

Gleisplan

Prinzipskizze vom Bahnhof Petersdorf

Erläuterung:

Gleis 1 (schwarz) => umlaufen

Gleis 1 (blau) => Lokschuppen, Kleinbekohlung, Besandung, Wasserkran, nutzbare Länge = 65 cm

Gleis 1 (grün) => Rampe / Freiladegleis, nutzbare Länge = 20 cm

Gleis 2 (schwarz) => Ein- / Ausfahrt, Hauptgleis, Bahnsteig, Nutzlänge am Bstg. = 80 cm

Gleis 2 (grün) => Ladegleis Landhandel, Nutzlänge = 30 cm

Gleis 3 (rot) => Stumpfgleis mit Bahnsteig, Güterschuppen, Nutzlänge = 75 cm (15 cm)

Gleis 3 (blau) => Abstellgleis, Nutzlänge = 50 cm

Gleis 4 (grün) => Laderampe, Freiladegleis, Nutzlänge = 55 cm (10 cm)



kurze (erfundene) Geschichte der Strecke und des Bahnhofes:

Die Kleinbahn zwischen Wulfenbek und Petersdorf wurde in den 1890 er Jahren als Aktiengesellschaft gegründet. Die 12 km lange Strecke wurde dann von einer regionalen Baugesellschaft gebaut und zunächst als Privatbahngesellschaft betrieben. Die Gesellschaft nannte sich seinerzeit Wulfenbek - Petersdorfer - Eisenbahngesellschaft (WPE) mit Sitz in Petersdorf. Der Betrieb gestaltete sich in den ersten 35 Jahren beschaulich und auch durchaus erfolgreich, so das den Aktionären entsprechende Dividenden ausgezahlt werden konnten.

Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung übernahm die Deutsche Reichsbahn die Strecke in den 1930-er Jahren und baute sie nach dem damaligen technischen Regelwerk aus. Es wurde u. a. der vorhandene Oberbau (Sandbettung) durch einen neuen Oberbau (Schotterbettung) ersetzt. Die technischen Anlagen wurden modernisiert.

In den 1950-er Jahren wurde die Strecke zunächst von der Deutschen Bundesbahn mit der vorhandenen Infrastruktur und entsprechendem Rollmaterial weiterbetrieben. Aufgrund rückläufigem Verkehrsaufkommen (sowohl bei der Fracht als auch beim Personenverkehr) stand die Strecke immer wieder auf der "Streichliste" der DB. Der Personenverkehr wurde dann Ende der 1970-er Jahre eingestellt, der Frachtverkehr Ende der 1980-er Jahre.

Kurz vor der beabsichtigten und endgültigen Stilllegung Ende der 1980-er Jahre kam die Rettung, seinerzeit durch einen Museumsbahnverein. Der Verein hatte sich zum Ziel gesetzt eine Dampflok mit entsprechenden Wagen für die Nachwelt zu erhalten und die 12 km lange Strecke durch Museumsfahrten zu beleben. Auch die bestehende Infrastruktur sowie die Gebäude sollten der Nachwelt erhalten bleiben - was im Laufe der Zeit auch vortrefflich gelang.

Ende der 1990-er / Anfang der 2000-er Jahre gab es dann aus verkehrspolitischen Gründen die Chance auf eine Wiederbelebung der Strecke für den Personenverkehr. Da die Strecke nach Petersdorf im "Speckgürtel" einer größeren Stadt lag und die vorausgesagten Fahrgastzahlen vielversprechend waren, wurde die Strecke zur Reaktivierung vorgesehen. Die Leistungen wurden aufgrund der Liberalisierung des Bahnverkehrs von der landesweiten Verkehrsservicegesellschaft ausgeschrieben. Den Wettbewerb gewann zunächst die DB AG, die mit modernen Triebwagen den Betrieb übernahm. Nach Ablauf der ersten Periode folgte dann eine Privatbahngesellschaft, die den Verkehr auf der Strecke übernahm.

Der Museumbahnverein ist immer noch vor Ort ansässig und bietet in den Sommermonaten Nostalgiefahrten an.......

(Anm. d. Red. : Die Geschichte ist natürlich frei erfunden, Übereinstimmungen mit tatsächlichen Begebenheiten sind reiner Zufall)



Hier ein Foto aus der Zeit als die Deutsche Bundesbahn die Bahnstrecke betrieb

 


und hier ein Foto aus Privatbahnzeiten

 



und hier ein Foto vom Museumsbahnbetrieb mit einer Lok der BR 94

 



Letzte Aktualisierung :

 06.06.2015

Copyright bei MIT Nord - c/o Peter Wulf

All Rights reserved / Alle Rechte vorbehalten !